
Sechzig mitgereiste Fans sorgten beim Saisonfinale und Endspiel um die Meisterschaft in der Oberliga Baden für eine Rekord-Auswärtskulisse in der mit insgesamt 300 Zuschauern besetzen Sporthalle Rintheim. Am Ende eines kampfbetonten Spiels mussten sich die Schützlinge von Cheftrainer Julius Schäfer denkbar knapp geschlagen geben.
Mit acht Siegen in Folge trat man den Weg nach Karlsruhe an, um diese Saison mit dem Meistertitel zu krönen. Die Birkenauerinnen kamen zunächst gut ins Spiel und führten in der neunten Minute mit 4:2. Doch dann folgte eine Phase in der einfach gar nichts mehr funktionieren sollte. Technische Fehler, Fehlwürfe und sogar ein vergebener Strafwurf. Rintheim nutzte die Chance und legte einen 5:0 Lauf zum 4:7 hin (16.) Julius Schäfer zog die Notbremse und nahm folgerichtig eine Auszeit, die eine Wirkung haben sollte. Linn Gutsche und Co kämpften sich wieder zurück ins Spiel und gingen noch vor der Pause wieder in Führung. Beim 12:11 wurden die Seiten gewechselt.

Nach dem Wiederanpfiff gelang es den Birkenauerinnen die Hausherrinnen zunächst auf Abstand zu halten (16:14,37.) Eine nicht nachvollziehbare Zeitstrafe gegen die Gastmannschaft nutzte Rintheim, um wieder auszugleichen und ging in der 39. Spielminute sogar erneut wieder in Führung (17:16). Mit dem 18:18 geriet Rintheim gleich zweimal in Unterzahl. Zweimal gab es Strafwurf für die Gäste, beide Male nutzte man die Möglichkeit zur erneuten Führung nicht. Johanna Meyer verhinderte mit ihren Paraden, dass Rintheim in Unterzahl traf. Bis zwei Minuten vor Abpfiff zum 22:22 wechselte die Führung mehrmals. Diese intensiv geführte enge Partie hinterließ Spuren bei beiden Mannschaften. Sichtbar am Ende mit den Kräften konnte Birkenau nichts mehr in die Waagschale werfen und Rintheim entschied das Spitzenspiel auf der Zielgeraden am Ende mit zwei Treffern Unterschied (22:24).

Die Enttäuschung war nach dem Spiel riesig. Zu gerne hätte man die Saison mit dem Titel gekrönt. Und vom Spielverlauf her, es war mehr drin. Die überzogene rote Karte gegen Harbarth, die mit einer unglücklichen Aktion eine Rintheimerin zu Fall brachte, war nur ein Indiz dafür, dass das Schiedsrichtergespann phasenweise überfordert schien.
Ohne die fünf Punkte Abzug wäre man bereits vorzeitig Meister geworden, und das bereits zum zweiten Mal hintereinander. So hat man, trotz aller Widrigkeiten, zumindest vorzeitig die Qualifikation zur neuen Oberliga Baden- Württemberg, das erklärte Saisonziel, erreicht. Die Mannschaft, die nun Rang 3 der Abschlusstabelle belegt, hat allen Grund stolz auf das Erreichte zu sein. Eine bärenstarke Saison liegt hinter ihnen – der Titel wäre der verdiente Lohn gewesen.
Für den TSV spielten: J. Meyer, K. Bussek (beide im Tor), Haas (1), K. Falter, Rajic (7), Schäfer, Tines (3), A. Meyer, Harbarth (3), Hanke, Hassel, Becker, Gutsche (5), Havemann (2)
(Bilder: Armin Etzel)